Teaching, Training, Coaching – der richtige Coach zur richtigen Zeit!
Des Öfteren kontaktieren mich Eltern bezüglich einer tennisspezifischen Ausbildung ihrer Kinder und der Auswahl des geeigneten Trainers. Deshalb möchte ich hiermit die Möglichkeit nützen und auf diese wichtigen Fragen eingehen.
Im heutigen so wettbewerbsintensiven Tennissport ist die Rolle des Trainers von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung eines Spielers. Der Prozess dieser Entwicklung umfasst verschiedene Phasen, die eine gezielte Anleitung, große Fachkenntnis und Erfahrung des Trainers erfordern. Dabei spielen die Bereiche Teaching, Training und Coaching die entscheidende Rolle und müssen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, um das volle Potenzial des Spielers auszuschöpfen.
TEACHING, als erster Schritt, bezieht sich auf das Vermitteln grundlegender Techniken und Fähigkeiten. Ein erfahrener Lehrer kann talentierten Kindern die richtigen Schlagtechniken, Beinarbeit und Basisstrategien beibringen. Diese Phase ist von exorbitanter Bedeutung, sie legt den Grundstein für eine entsprechende sportliche Entwicklung und ist die Basis für ein solides Fundament. Dieser Bereich ist leider zumeist unterschätzt und kompetente Trainer die ihren Schützlingen eine solide technische, nach biomechanischen Grundsätzen geleitete Ausbildung mitgeben sind rar gesät und meiner Meinung nach „unbezahlbar“.
Das Teaching erfolgt im Idealfall bis zum 14ten Lebensjahr (je nach individueller Entwicklung). In diesem Alter sollte die technische Ausbildung maßgeblich abgeschlossen und der Spieler wie ein kleiner Profi ausgebildet sein.
Im Anschluss daran erfolgt dann das TRAINING, das eine intensivere Herangehensweise erfordert. Hier geht es vor allem um körperliche Aspekte. Die Kinder entwickeln sich körperlich und mehr “Power“ kommt ins Spiel. Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit kommen zu tragen und werden verbessert.
Im Teaching-Prozess muss eine entsprechende Grundlage gebildet werden, sonst kommt es bereits im Bereich des Trainings zu stark limitierenden Faktoren.
Auch das Training erfordert eine spezialisierte Herangehensweise. Es werden natürlich die erlernten Fähigkeiten weiter verfeinert, aber besonders konditionelle Aspekte und Intensität rücken in den Vordergrund. Eine große Kompetenz des Trainers im Bereich der Wachstumsphasen von Kindern und Jugendlichen, die dadurch richtig gesteuerte Belastungsphasen und entwicklungsorientiertes Konditionstraining mit erfahrenen Trainern sind der Grundstein für eine erfolgreiche weitere Entwicklung. Das Training ist der Schlüssel zur kontinuierlichen Verbesserung und Vorbereitung auf Wettkämpfe und sollte ab dem 14 - 15ten Lebensjahr den Schwerpunkt in der Ausbildung darstellen.
Jedoch geht die Entwicklung eines Tennisspielers über die technischen und körperlichen Aspekte hinaus. Hier kommt das COACHING ins Spiel. Ein Coach bringt große Erfahrung im Coaching und Einblicke mit, die über die bloße Anleitung hinausgehen. Er unterstützt den Spieler dabei, eine ganzheitliche Herangehensweise an das Spiel zu entwickeln. Dies umfasst z.B. einen "Game plan", mentales Training, strategische Planung, Wettkampfvorbereitung und die Fähigkeit, mit Druck und Stress umzugehen. Ein Coach ist wie ein Mentor, der den Spieler auf und abseits des Platzes führt und ihn zu einem vollständigen Athleten formt.
Es ist wichtig anzumerken, dass diese Bereiche im Tennis oft miteinander vermischt werden können und dass viele Tennistrainer verschiedene Aufgaben gleichzeitig übernehmen. Je nach Kontext und Ebene des Spiels können die Rollen und Verantwortlichkeiten von Teaching, Training und Coaching variieren.
Die Kunst besteht darin, den richtigen Trainer zur richtigen Zeit in der Entwicklung eines Tennisspielers einzusetzen bzw. einen Trainer zu finden der in allen Bereichen über Kompetenz und Erfahrung verfügt.
Letztendlich ist die Wahl des richtigen Tennistrainers und die richtige Abstimmung der Phasen von Teaching, Training und Coaching entscheidend für einen Tennisspieler. Eine sorgfältige und durchdachte Herangehensweise an die Entwicklung kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Spieler und einem Champion ausmachen. Es ist eine Partnerschaft, die auf Vertrauen, Kommunikation und dem Streben nach stetiger Verbesserung basiert – ein Erfolgsrezept, das im Tennissport unverzichtbar ist.
Ein paar Tipps zur Trainersuche:
Talenterkennung und Ziele setzen:
Welches besondere Talent hat der Spieler und welche Ziele werden verfolgt. Möchte der Spieler professioneller Tennisspieler werden oder sich einfach verbessern und Freude am Spiel haben?
Qualifikation und Erfahrung:
Prüfen Sie die Vita, die Qualifikationen und die Erfahrung potenzieller Trainer. Glauben Sie nicht alles was im Internet (sozialen Medien) geschrieben steht oder so mancher "Trainer" erzählt, sondern sehen sich konkret an welche Spieler vom Trainer bereits über Jahre ausgebildet oder entwickelt wurden.
Spezialisierung:
Stellen Sie sicher, dass der Trainer Erfahrung in der Betreuung von Spielern mit ähnlichem Talent und denselben Entwicklungszielen hat.
Trainingstechniken:
Informieren Sie sich über die Trainingsmethoden des Trainers und beobachten sie das Training.
Flexibilität und Engagement:
Ein engagierter Trainer ist bereit, sich dem Fortschritt des Spielers anzupassen und auf Änderungen zu reagieren. Flexibilität und eine individuelle Herangehensweise sind unerlässlich.
Langfristige Vision:
Ein guter Trainer sollte nicht nur auf kurzfristige Verbesserungen abzielen, sondern vor allem eine langfristige Entwicklungsvision für den Spieler haben.
Die Suche nach dem richtigen Tennistrainer für ein aufstrebendes Talent erfordert Zeit, Nachforschungen und Geduld. Ein kompetenter Trainer kann die wichtige Unterstützung bieten, die benötigt wird, um eine vielversprechende Karriere zu starten und aufzubauen.
Wenn Sie weitere Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, stehen für Sie mit den OÖTV-Coaches, der ehemalige Weltklassespielerin Sybille Bammer und Jürgen Waber, gerne international erfahrene Ansprechpartner zur Verfügung.